Buddhistische Mönche, die sich in der Ausbildung befinden, werden im Zenkloster mit einer sehr wichtigen Aufgabe betraut: Jeden Tag fegen sie den Tempel von oben bis unten, wischen die Böden und bringen alles auf Hochglanz. Was vielleicht nur nach einer eher lästigen Pflicht klingt, ist für die jungen Zenmönche jedoch viel, viel mehr.
Das Glück der Veränderung
Aufräumen und Putzen wird im Zenbuddhismus als spirituelle Angelegenheit betrachtet. Wer bereit ist, auf Knien die Böden zu schrubben, reinigt mit seinem Tun auch Geist und Seele und kann dadurch das Glück der Veränderung erfahren. Ein junger Mönch, der hingebungsvoll den Boden wischt, fegt also gleichzeitig auch all den Staub und Schmutz von seiner Seele und bringt sein Herz zum Glänzen.
Aus dieser Perspektive betrachtet wirkt es sehr einleuchtend, dass Putzen und Aufräumen nicht nur Platz in unserem Zuhause schaffen, sondern auch für mehr Leichtigkeit, Klarheit und Freiheit im Herzen sorgen. Seine Umgebung aufzuräumen, sie zu entrümpeln und neu zu ordnen, tut auch der Seele gut, denn Ordnung in Außen wirkt sich immer auch auf die Ordnung im Inneren aus.
Ordnung = Selbstliebe
Wenn wir uns also auf den Weg machen wollen in ein leichtes, erfülltes Leben, ist das Loslassen von allem Überflüssigen und Unnötigen der erste und wichtigste Schritt. Auf dem Weg in ein einfacheres, unbeschwertes Leben, kommen wir dann nach und nach mitten im Zentrum des Lebens an: im Herzen. Genauso wie dein Zuhause immer wieder aufgeräumt und neu sortiert werden muss, dürfen wir nicht vergessen auch die Gefühle gelegentlich neu zu ordnen. Und so kommt es, dass die Dinge ordnen letztendlich auch ein Akt der Selbstliebe ist.
Versuche beim nächsten Mal, die Aufräumzeit zu einer Zeit der inneren Einkehr zu machen. Du wirst feststellen, dass sich in dem Moment, in dem du ganz bewusst etwas wieder in Ordnung bringst, sich gleichzeitig auch in deiner Innenwelt einige Dinge neu sortieren.
Wie geht es dir damit? Ist Aufräumen für dich nur eine lästige Pflicht oder kannst du der Aufräumet etwas mehr abgewinnen?
Alles Liebe,
Birgit
Schreibe einen Kommentar